Kindergarten und Schule:

Sie denken Schule beginnt mit der Einschulung? Da liegen Sie völlig falsch. Schule beginnt schon lange davor:

Nämlich im Kindergarten - zumindest schulisch später relevante Konstellationen haben hier ihren Ursprung und pflanzen sich dann häufig fort, weswegen ich an dieser Stelle etwas weiter aushole:

Vorüberlegung zu Kindergarten und Schule - Was der Kindergarten so alles weiß...

Kindergärten wissen mehr über die eigenen Kinder bzw. die ganze Familie, als man annimmt...

Das mag zunächst schmeichelhaft erscheinen und in vielen Konstellationen auch sinnvoll sein - aber man sollte es sich immer gut überlegen, denn zuviele Informationen sind keineswegs immer gut:

Da man mit Kindergärten üblicherweise zivilrechtliche Verträge schließt, gibt es immer wieder Klauseln, wonach der Kindergarten bestimmte Informationen erhält.

Auch gilt es zu beachten, daß Kindergärten oft dazu neigen, die Kinder allerlei zu fragen und dabei teils auch durchaus indiskret sind... Umgekehrt antworten Kinder in diesem Alter üblicherweise arglos auf alles.

Auch Eltern gehen mitnuter recht sorglos mit Informationen um und geben im vermeintlichen Interesse des Kindes auch mal Informationen preis, die ein Dritter vielleicht gar nicht über die Familie unbedingt wissen sollte. Dies müssen nicht einmal spektakuläre Dinge sein...

Aber es gibt einfach eine Vielzahl von Informationen, die in einer speziellen Situation eine Voreingenommenheit auslösen können:

  • Beispielsweise gelten Alleinerziehende per se als überfordert,
  • wer über enge Bindungen zum Kind berichtet, gilt schnell als zu sehr bemutternd
  • Defizite oder Krankheiten des Kindes werden schnell mit Förderbedarf gleichgesetzt
  • usw.
Klischees gibt es genug und Vorurteile auch...

Ebenfalls In der Praxis weit verbreitet sind Konstellationen, daß der Kindergarten recht schnell auf eine Schweigerechtsentbindung dringt - im Interesse des Kindes natürlich, damit man sich mal in Ruhe mit dem Arzt unterhalten kann usw:

  • Solchen Schweigerechtsentbindungen sollte immer skeptisch gegenüber stehen, da man auf diese Weise die Informationen aus der Hand gibt.
  • Hinzukommt, daß man bei dem Gespräch nicht dabei ist, d.h. keinen Einfluß darauf hat, wie sich dieses entwickelt - und da sind pädagogische Einrichtungen mitunter sehr geschickt, Ärzte unter Druck zu setzen, Familien schlecht darzustellen usw.
  • Und was mit den einmal gewonnenen Informationen geschieht, erfährt man auch nicht. Datenschutzbestimmungen sind oftmals schwammig, so daß solche Informationen potentiell immer fließen.

Fakt ist jedenfalls, daß vermutlich niemals irgendjemand mehr über die eigene Familie wissen wird als der Kindergarten...

Natürlich handelt es sich generell um einen schmalen Grad, weil man ja im Interesse des Kindes eine bestmögliche Kommunikation möchte und gerade wenn das Kind das erste Mal von zu Hause weg ist, man auch niemand verärgern möchte. Aber man sollte trotzdem erst denken und dann reden. Wenn Sie im Einzelfall unsicher sind, können Sie mich für eine telefonische Erstberatung kontaktieren.

Zusammenarbeit von Kindergarten und Schule:

Ein weiteres sensibles Thema ist die Zusammenarbeit von Kindergarten und Schule:

Generell ist sicher sinnvoll, daß eine stärkere Verzahlung zwischen Kindergarten und Schule stattfindet, da dies den Übergang generell ja erleichtern soll.

Spiegelbildlich zu dem Vorgeagten darf allerdings auch nicht vergessen werden, daß auch die Schulen auf diesem Wege allerlei von den Kindern erfahren/wissen.

Viele Bundesländer lassen auch bereits eine Kooperation dergestalt zu, daß Lehrer in den Kindergarten kommen und Vorschulkinder unterrichten.

Erkennbar ist, daß Informationen im Kindergarten schnell auf Schulen "überschwappen" können. Insofern sollte man immer vorsichtig sein, was ein Kindergarten weiß und was er weiterleiten darf.

Sollten Sie folglich im Kindergarten bereits Probleme haben oder erscheint Ihnen der Kindergarten allzu indiskret und redselig, so sollte man bereits hier überlegen, ob und inwiefern man eingreift. Sollte es Probleme geben, können Sie mich für telefonische Erstberatung zu Ihrem konkreten Problem kontaktieren.

Zusammenarbeit von Kindergarten und Schule - insb. Problematik bei späteren Wunsch auf Zurückstellung vom Schulbesuch:

Besonders problematisch erscheinen neuerdings Konstellationen bei einem späteren Wunsch auf Zurückstellung vom Schulbesuch:

Hier sollte sollte man immer besonders vorsichtig sein, denn es zeichnet sich eine Tendenz ab, daß viele Kindergärten aufgrund eines Mangels an Kindergartenplätzen mit solchen Konstellationen unseriös umgehen: D.h. es werden vermeintliche Anhaltspunkte gesammelt oder fingiert, die ein Kind schulreif erscheinen lassen sollen, damit man wieder freie Plätze hat.

Hier sollte man möglichst frühzeitig intervenieren, da die "Meinung des Kindergartens" bei der Frage der Zurückstellung vom Schulbesuch durchaus nicht unbedeutend erscheint. Natürlich helfe ich Ihnen auch hier im Rahmen einer Telefonischen Erstberatung zu Ihrem konkreten Problem weiter.

Zusammenarbeit von Kindergarten und Schule - insbesondere Problematik bei Kindern mit Förderbedarf:

Nicht minder gefährlich sind Konstellationen bei Kindern mit Förderbedarf - sei es im Leistungsbereich, sei es im Bereich Verhalten.

In der Praxis werden Förderangebote des Kindergartens gerne angenommen. Oftmals lassen sich Eltern auch dazu "überreden", selbst an Sozialträger (wie das Jugendamt oder Sozialamt) heranzutreten, um externe Fördermaßnahmen zu erreichen.

Neben Kindern, die entsprechende Fördermaßnahmen natürlich wirklich benötigen, ist eine Tendenz erkennbar, daß Kindergärten auch Kindern im Grenzbereich immer öfter Fördermaßnahmen empfehlen - dann hat man es einfacher und braucht sich irgendwann um keine Sonderkonstellationen mehr zu kümmern. Eltern nehmen dies natürlich gerne an, da man ja alles für das Kind tun möchte und wenn der Kindergarten dies für notwendig erklärt und es entsprechende Angebote gibt - warum nicht?

Die in Kindergärten praktizierte "Inklusion" kann später zu einem bösen Erwachen führen, wenn im Rahmen der Einschulung diese Kinder plötzlich genauer unter die Lupe genommen werden: Wer im Kindergarten bereits Fördermaßnahmen erhielt, der gilt "natürlich" auch als Kandidat für die Schule, daß er dort potentiell Fördermaßnahmen benötigt.

Und gerade die politischen Versprechen auf Inklusion bei einem gleichzeitigen Versagen, dies für wirklich gravierende Fälle umzusetzen, führt immer mehr dazu, daß ganz normale Kinder in den Bereich gelangen, daß man Ihnen einen sonderpädagogischen Förderbedarf unterstellt - dann stimmen wenigstens die Inklusionsquoten in der Schule...

Was auch immer dahintersteckt: Gefährlich ist es allemal, d.h. man sollte mit Förderbedarf im Kindergarten durchaus vorsichtig umgehen. Gerne helfe ich Ihnen auch hier im Rahmen einer Telefonischen Erstberatung zu Ihrem Konkreten Fall weiter.

Näheres zum Thema Kindergarten allgemein erfahren Sie darüber hinaus in meinem Serviceportal Kindergarten.